Geschichten von der Bank

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Bewaffnet mit unserem Zahlenwerk besuchten wir unsere Hausbank. Lebenslang Kunde dort, erwarteten wir ein gutes faires Angebot. Der Filialleiter führte persönlich das Beratungsgespräch und es hörte sich so an, als wäre es kein Problem uns ein Darlehen über 230.000 Euro anzubieten. Da uns noch ein paar Angebotszahlen fehlten vereinbarten wir wiederzukommen, wenn diese vorliegen.

Ein paar Wochen später…

Wir hatten endlich konkrete Zahlen vorzuweisen und vereinbarten einen neuen Termin bei unserer Hausbank. Der Filialleiter hatte leider gerade seinen Urlaub begonnen und da wir nicht 3 Wochen warten wollten, nahmen wir den Termin bei der zweiten Darlehensberaterin der Bank an. Bei unserer Ankunft wurden wir damit überrascht, das sie den Regionalleiter der Bank hinzugezogen hatte, weil die Summen, über die wir reden wollten, ihre Kompetenzen überschreiten.  Damit können wir Leben. Dachten wir zumindest, denn was wir in den nächsten zwei Stunden erlebten, war eine einzige Frechheit.

Wir stellten den beiden Beratern also unser Projekt und die Zahlen vor. Als erstes fing der Regionalleiter mal an unsere Zahlen nach oben zu rechnen, weil er der Meinung war, das die zu knapp kalkuliert sind. Irgendwann waren es dann schon 240.000 Euro. Spannender Weise war immer dann, wenn wir Argumente gegen die Erläuterungen des Bankers hatten irgendwas zur Ablenkung da. Erst wars zu warm, später zogs und das Fenster musste wieder zu und im Anschluss wurden wortreich Getränke angeboten und das Thema gewechselt. Und das derart Lehrbuchartig, das da wohl der leichtgläubigste Kunde hintergestiegen wäre. Wie der Typ, der mir immer unsympathischer wurde es zum Regionalleiter gebracht hat, ist mir Schleierhaft. Der absolute Hammer war allerdings, als er uns erklärte, das er das Haus unserer Eltern als Sicherheit haben will. Im Vorfeld haben wir deutlich mitgeteilt, dass das Grundstück geteilt wird und das Eigentum unserer Eltern nicht zur Debatte steht. Immer wieder fing der davon an. Die Beraterin neben ihm wurde immer einsilbiger, nachdem ihr klar wurde, was da gerade abläuft. Am Ende sah er eigentlich keine Chance, das er uns ohne das Elternhaus überhaupt Geld geben kann. Er wollte es trotzdem mal rechnen in den nächsten Tagen.

Das Ende vom Lied? Mit fast 5 Prozent Zinsen das teuerste aller Angebote.  Wenn das Haus fertig ist, hat man sicher mal etwas Zeit sich eine neue Bank zu suchen.

Eine Woche später saßen wir zusammen bei einer anderen Bank und stellten unser Projekt vor. Der Mitarbeiter war erst eine Woche in der Filiale und sollte das vernachlässigte Privatkundengeschäft für Baufinanzierungen ausbauen. Das uns unterbreitete Angebot war günstig und man hätte es durchaus annehmen können. Dennoch haben wir uns dagegen entschieden, weil es bereits nach 10 Jahren eine unvorhersehbare Zinsfalle gegeben hätte und auch dieser Berater beim zweiten Termin mit der Elternhaus als Sicherheit anfing.

Das Angebot der dritten Bank haben wir dafür angenommen. Die Zinsen waren inzwischen auf dem niedrigsten Stand angekommen und lagen bei 3,15 Prozent. Leider haben wir diesen Zinssatz am Ende doch nicht bekommen, weil wir zuviel Zeit mit Papierkram verdattelt haben. Dennoch ist es ein Top-Angebot. Das Angebot ist sogar besser als mit öffentlichen Mitteln. Die KfW-Programme wurden in dieser Phase gerade gekürzt und waren plötzlich schlechter.

Juhuuuu, unsere Finanzierung ist unter Dach und Fach. Zeit für konkrete Planungen und den leidigen Papierkram…